Renate Vachenauer Einzige Frau im Audi-Vorstand muss gehen

Oct 15, 2025 IDOPRESS
Erst seit gut zwei Jahren war Renate Vachenauer Mitglied des Audi-Vorstands. Nun trennt sich der Autohersteller von ihr. Sie ist nicht die erste Spitzenmanagerin, die aus dem Führungsgremium ausscheidet.

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Scheidende Audi-Managerin Renate Vachenauer

Foto: Frank Hoermann / Sven Simon / IMAGO

Der Autohersteller Audi trennt sich von der einzigen Frau im siebenköpfigen Vorstand. Die für Beschaffung zuständige Managerin Renate Vachenauer wird die unter schlechten Geschäften leidende VW-Tochter am Mittwoch verlassen. Das hat der Aufsichtsrat beschlossen,wie das Unternehmen mitteilte. Der Abgang erfolgt demnach »in bestem gegenseitigen Einvernehmen«. Zuvor berichtete die »Bild«

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Vachenauer war 2021 von BMW zu Audi gewechselt,dem Vorstand gehörte sie erst seit April 2023 an. Ihre Nachfolge tritt nun kommissarisch ein Mann an,Produktionsvorstand Gerd Walker.

Die Elektrotechnik-Ingenieurin Vachenauer ist die zweite ehemalige BMW-Spitzenmanagerin,die Audi verlässt. Im August 2024 war Vertriebsvorständin Hildegard Wortmann gegangen,die zuvor ebenfalls für den Münchner Rivalen gearbeitet hatte.

Audi in der Krise

Audi musste im Juli bei den Halbjahreszahlen erneut Einbußen beim Gewinn verzeichnen. Der Autohersteller erwirtschaftete im ersten Halbjahr einen Gewinn von 1,3 Milliarden Euro nach Steuern. Das waren 37,5 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2024,teilte Audi mit. Es ist bereits das dritte Mal in Folge,dass das erste Halbjahr im Vorjahresvergleich deutlich schlechter ausfällt. Noch 2022 hatte der Konzern mit Sitz in Ingolstadt 4,4 Milliarden Euro Gewinn ausgewiesen. Gründe für den Gewinnrückgang sind die Zölle von US-Präsident Trump,Kosten für den Konzernumbau und schwache Geschäfte in China.

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Die Kosten für den Umbau des Konzerns,unter anderem für den Abbau von 7500 Stellen in Deutschland bis 2029,sind erheblich. Die Rückstellungen dafür drückten den Gewinn im ersten Halbjahr um 600 Millionen Euro. Mittelfristig will Audi durch den Umbau jedoch mehr als eine Milliarde Euro pro Jahr einsparen.

Zudem senkte Audi im Juli auch seine Prognose für das laufende Jahr. Die Umsatzerwartung liegt nun bei 65 bis 70 Milliarden Euro und damit um 2,5 Milliarden niedriger als bislang. Auch für die Rendite geht Audi von niedrigeren Werten für das Gesamtjahr aus.

czl/dpa